Ein Vormittag im Zeichen der Menschlichkeit – Skoraja medizinskaja Pomosch
Eine Anfrage an die Bereitschaften im Landkreis Nordhausen war der Auslöser. Der Leiter der Rettungswache in Nordhausen, Herr Andreas Poppe, fragte rum, ob jemand spontan Zeit und Interesse hat, einer Kindergruppe in Nordhausen unsern KTW zu zeigen. Die Besonderheit an dieser Gruppe: sie ist aus Weißrussland.
Die näheren Umstände, warum diese Gruppe von 23 Kindern Nordhausen besuchen, wurde uns erst während der Veranstaltung bewusst. Sie stammen aus dem Dorf Pokoljubitch in der Nähe der zweitgrößten Stadt Weißrusslands, Gomel. Dieses Gebiet war durch die Tschernobyl-Katastrophe am 26. April 1986 mit am stärksten radioaktiv Belastet.
Seit 1992 schon wird jährlich ein Erholungsferienlager für rund 20 Kinder aus dieser Region durchgeführt. Durchführendes Organ ist die „Dritte Welt Initiative Nordhausen e.V.“, welche auch die Anfrage an Herrn Andreas Poppe stellte. Die Kinder sind aus der sozial schwachen Schicht und verbringen hier insgesamt 3 Wochen. 2 Wochen im Schullandheim Harzrigi und eine weitere Woche in Gastfamilien.
Zum besagten Tag fuhren unsere stellvertretende JRK-Kreisleiterin Kirstin Webel mit einem Kameraden des OV Heringen, Herr Christopher Öhmig, zu besagter Veranstaltung auf dem Gelände des Autodroms in Nordhausen.Dort angekommen erfuhren sie, dass es sich nicht nur um das zeigen des Krankenwagens handelt. Eine kleine Mini Erste Hilfe Stunde wurde verlangt. Leider traf die beiden Kameraden das unvorbereitet. Aber für die Grundlagenarbeit wird zum Glück nicht viel benötigt. So wurde die Notrufnummer von Weißrussland schnell gegoogelt und die anwesenden Dolmetscher gefragt, was denn unser allseits bekannter Hilferuf auf Russisch heißt („Pomajitche“ übrigens, was „ich brauche Hilfe“ heißt) Die Kinder lernten die Seitenlage anzuwenden und im theoretischen, wie eine Herz-Lungen-Widerbelebung durchführt wird. Zum Schluss konnten sie sich natürlich noch den Krankenwagen anschauen.
Die Kinder waren sehr interessiert und machten super mit. Vielen Dank auch an die Dolmetscher aus der Gruppe, welche ihre Arbeit grandios durchführten.
Über eine Einladung im nächsten Jahr würden wir uns sehr freuen.
Kirstin Webel